Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Alter Hund – Unterstützung und Hilfe

Alter Hund – Unterstützung und Hilfe

Alter Hund – Unterstützung und Hilfe

Wie für uns alle läuft auch für Hunde die Lebensuhr. Manche werden steinalt, andere müssen überraschend früh gehen. So unterschiedlich die Hunde sind, so verschieden sind ihre Lebenswege. Hier gibt es einige Gedanken und Hinweise, wie du deinem Hund im Alter beistehen kannst. Damit ihr eure gemeinsame Zeit möglichst lange genießen könnt.

Hunde altern anders

Wenn dein treuer Gefährte schon lange an deiner Seite ist, kommt einmal der Tag, an dem man denkt: Huch – heute sieht er aber alt aus. Das war doch gestern noch nicht so?
Hunde tun alles, wirklich alles, um möglichst lange so unauffällig wie möglich zu altern. Bis zu dem Tag, an dem das Humpeln, der Husten, die Atemnot etc. wirklich nicht mehr zu übersehen sind. Oft stellen sich die Beschwerden schleichend ein und werden von uns zu Anfang kaum wahrgenommen. Schließlich will man nicht bei jeder Abweichung von der angenommenen Norm gleich den Teufel an die Wand malen.

Veränderungen im Verhalten

Da Hunde so lange wie möglich bei ihrer Gruppe bleiben wollen, passen sie ihr Verhalten ihren Befindlichkeiten an. Oft dauert es erstaunlich lange, bis wir Menschen begreifen, dass ihre über Monate erkennbare Zurückhaltung nicht mit ihrem Alter, sondern mit ihrer Gesundheit zusammenhängt. Gerade Schmerzen des Bewegungsapparates werden von Hunden so gut ignoriert, dass erst spät auffällt, warum z.B. andere Hunde nun mit Frechheiten durchkommen, die sie sich früher nicht getraut hätten.

Tierärztlicher Check-up

Sind die Abweichungen dauerhaft, ist unabhängig vom Alter des Hundes ein tierärztlicher Check-up nötig. Ab dem siebten Lebensjahr eines Hundes kann man über eine jährliche Blutuntersuchung nachdenken, die Leber- und Nierenwerte und den allgemeinen Zustand des Hundes darstellt. Oft ist der Befund der Blutuntersuchung unauffällig.

Alter Hund – so sieht es aus

Eines Tages ist es soweit: Wir schauen unseren Freund an und sehen weiße Haare, wo vorher dunkle waren. Sein Körper ist magerer oder dicker geworden, sein Fell hat sich verändert, er liegt viel mehr wie früher. Im Fressen ist er mäkelig. Eigentlich will er immer mit, aber wenn er dabei ist, ist es ihm oft zu viel. Er schläft sehr viel und schnarcht dabei.
Junge Hunde gehen ihm auf die Nerven. Wenn er sie anknurrt, weichen sie spielerisch zurück. Sein Gehör hat nachgelassen, seine Sehkraft vielleicht auch. Jubel und Trubel mit Familie und Kindern sind erkennbar anstrengend. Wenn er einen guten Tag hat, tobt er mit, braucht aber drei Tage, um sich davon zu erholen.

Das kannst du für deinen alten Hund tun:

Futter und Rationen anpassen

Ein alter Hund verträgt oft nicht mehr die gleiche Menge an Futter wie in jungen Jahren. Kleine Portionen mit leichten Proteinen, wie Huhn und Hüttenkäse 2 bis 3x am Tag

Wasser eventuell mit etwas salzloser Hühnerbrühe (von dem selbstgekochten Huhn ;-)) aufpeppen, damit der alte Hund genug trinkt. Das ist wichtig für die Nieren.
Wenn ausschließlich Frischfleisch gefüttert wird, trinken Hunde grundsätzlich wenig, da das Fleisch und die Flocken/Gemüse genügend Feuchtigkeit hat.

Vitamine und Mineralien

Eine gute Zusammensetzung des Futters ist normalerweise ausreichend für die Vitamin- und Mineralstoffversorgung. Für deinen alten Hund kann es dennoch sinnvoll sein, mit einer kalorienhaltigen Vitaminpaste aus dem Futterhandel zusätzliche Kraft zu verfüttern.
Oft fressen die alten Hunde einfach nicht mehr genug, um ausreichend Nährstoffe aufzunehmen.

Weniger Anforderungen, besondere Pflege

Auch wenn dein alter Hund den Eindruck erweckt, er könne noch alles wie früher, tust du ihm einen Gefallen, wenn du

  • den Spaziergang verkürzt
  • dafür einmal mehr mit ihm gehst
  • ihn vor den Frechheiten übermütiger Junghunde/anderer Hunde beschützt
  • ihm den Trubel vieler Menschen und Hunde nicht mehr täglich zumutest
  • ihn viel schlafen lässt
  • ihm ein besonders gepolstertes Hundebett gönnst
  • ihm vielleicht einen hochwertigen Hundemantel für die nasskalten Tage gibst
  • ihn gut pflegst, regelmäßig bürstest, noch einmal die Zähne tierärztlich säubern lässt

Homöopathie und Pflanzenheilkunde für alte Hunde

Für die Beschwerden eines alten Hundelebens stehen einige Mittel zur Verfügung.

Herz-Beschwerden/Alters-Herz

Bei Verdacht auf Herzerkrankung immer tierärztlich untersuchen lassen.

Nachlassende Kraft des Herzens, erkennbar durch extreme Mattigkeit nach (Über-) Anstrengung, eventuell Anfälle von Ohnmacht, Schwäche des Herzens durch Krankheit, Atemnot bei geringer Bewegung, trockener Husten:
Weißdorn = Crataegus – als Tabletten aus dem Drogeriemarkt, auf die höchste Dosierung der Inhaltsstoffe achten, morgens und abends eine Tablette ins Futter.

Crataegus D1 und Cactus-Urtinktur zu gleichen Teilen 3x täglich 5-10 Tropfen
wird als optimal bei Altersherz und durch schwere Krankheit geschädigtes Herz von Hans Günter Wolff empfohlen.

Dosierung von Crataegus: Wenn die Beschwerden nur bei heißem Wetter auftreten, gibt man es nur so lange, wie die Beschwerden anhalten. Bei kühlem Wetter kann es sonst zu Unruhe kommen, da Crataegus die Durchblutung des Herzens beeinflusst.

Bei dauerhaften, chronischen Beschwerden kann und sollte Crataegus dauerhaft gegeben werden. Auch über einen langen Zeitraum. Wenn die Beschwerden trotz der Gaben wieder kommen und/oder schlimmer werden, ist es Zeit auf schulmedizinische Mittel zu wechseln. Alle Weißdorn = Crataegus-Gaben müssen dann unbedingt beendet werden. Sie dürfen niemals gleichzeitig mit konventionellen Herzmedikamenten gegeben werden.

Home-Story:
Weißdorn hat meinen ersten Hund, einen Entlebucher, mit altersbedingter Trikuspidal-Insuffizienz (Herzklappen-Schaden) über drei Jahre vor Schwäche und Schäden bewahrt. Ich habe damals die Entwässerungs- und Herztabletten abgesetzt, weil es ihm damit schlechter ging, als vorher. Und mich, etwas naiv, auf die Weißdorn-Tabletten verlassen. Für den Hund hat das ausgezeichnet funktioniert. An Herzschwäche ist er (leider) nicht gestorben. Wir mussten ihn mit 14,5 Jahren wegen einer nicht therapierbaren, schmerzhaften Schädigung eines Nervens mit anschließendem Muskelschwund einschläfern lassen.

Laurocerasus D2 bis D4 – 3x täglich – für chronischen Herzhusten mit dunkelroten bis bläulichen Verfärbungen der Lippen und der Zunge (Zyanose).

Stärkungsmittel (nach Wolff):

Carbo vegetabilis D4 – bei mangelnder oder nachlassender Vitalität mit Reaktionsschwäche

Zincum D6 – alte und sensible Hunde, ausgeprägte Unruhe und Winseln, nachlassende Vitalität und Vergesslichkeit.

Schwäche und Ängste

Manchmal treten in den letzten Wochen des Lebens Ängste auf, die den alten Hund schlaflos umherwandern lassen. Trinkt er dazu häufig, aber nur in wenigen Schlucken, will eigentlich nichts mehr fressen und fühlt sich kalt an? Dann kann man

Arsenicum album C30 1 x 2 Globuli geben

Diese Gabe kann nach einigen Tagen nochmals wiederholt werden, wenn die Symptomatik besser wurde und dann wieder schlechter.

Arsenicum album wird in der Literatur auch als ein Mittel für den leichteren Übergang beschrieben. Da das bei Hunden aber kaum zu beurteilen ist, habe ich es in diesem Zusammenhang noch nicht angewandt.

Fazit

So schön ein Hundeleben sein kann, nichts währt ewig und das einzig Verlässliche ist der stete Wandel. Ich finde, wir sind es unseren Hunden schuldig, die letzten Monate, Wochen und Tage verlässlich auf ihrer Seite zu sein. Vor allem würdevoll sollte ihr Abschied sein. Wir können nicht wissen, wann und wie das sein wird. Aber wir können unser Bestes tun, um ihnen diese Zeit möglichst angenehm zu gestalten. Ein paar gute Hilfsmittel stehen uns in jeder Therapierichtung zur Verfügung.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner