Giardien beim Hund – Ursachen, Symptome und Behandlung
Giardien sind winzige Parasiten, die beim Hund hauptsächlich im Dünndarm vorkommen und Durchfall auslösen können. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Giardien, wie man sie erkennt und behandelt und wie man eine erneute Infektion verhindert.
Was sind Giardien?
Giardien sind einzellige Parasiten, die im Dünndarm von Hunden, anderen Säugetieren und Menschen leben können. Sie haben eine ovale, birnenförmige Gestalt und sind etwa 10 bis 20 Mikrometer groß. Giardien haben vier Flagellen, mit denen sie sich im Darm bewegen und sich an der Darmwand festsetzen können. Die Parasiten vermehren sich durch Teilung und bilden dabei Zysten, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Diese Zysten können mehrere Monate in der Umwelt überleben und eine Infektionsquelle für andere Hunde darstellen.
Wie werden Giardien übertragen?
Giardien werden in der Regel über die Aufnahme von infektiösen Zysten aus der Umwelt oder durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Hund oder umgekehrt ist ebenfalls möglich, aber eher selten. Besonders gefährdet sind Hunde, die viel Kontakt mit anderen Hunden haben, z. B. in Tierheimen, Tierpensionen oder Hundeschulen.
Welche Symptome treten bei Giardien beim Hund auf?
Nicht alle Hunde, die mit Giardien infiziert sind, zeigen Symptome. Bei manchen Hunden bleibt die Infektion unbemerkt oder verläuft ohne klinische Symptome. Andere Hunde können jedoch anhaltenden Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust zeigen. Der Kot kann auch schleimig oder blutig sein und einen unangenehmen Geruch haben. Einige Hunde können auch Fieber und Abgeschlagenheit zeigen.
Wie wird Giardien beim Hund diagnostiziert?
Eine Giardieninfektion wird durch eine Kotuntersuchung nachgewiesen. Dabei wird der Kot auf das Vorhandensein von Giardienzysten untersucht. Da die Ausscheidung von Zysten nicht kontinuierlich erfolgt, kann es notwendig sein, mehrere Kotproben zu untersuchen.
Wie wird eine Giardieninfektion behandelt?
Die Behandlung von Giardien erfolgt in der Regel beim Tierarzt und umfasst die Gabe von Medikamenten, die die Parasiten im Darm abtöten. Die Wahl des Medikaments hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter und Gewicht des Hundes, der Schwere der Infektion und eventuellen Begleiterkrankungen. Die Behandlung sollte in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, da die Medikamente möglicherweise Nebenwirkungen haben können und die Dosierung individuell angepasst werden muss.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung beträgt in der Regel mindestens fünf Tage, kann aber auch bis zu zwei Wochen oder länger dauern, um sicherzustellen, dass alle Giardien im Darm abgetötet wurden.
Hygiene während der Behandlung
Es ist wichtig, während der Behandlung eine gute Hygiene zu praktizieren, um eine erneute Infektion zu verhindern. Das bedeutet, dass der Hund von anderen Hunden ferngehalten werden sollte, der Kot des Hundes sofort entfernt wird und der Bereich, in dem der Hund sich aufhält, regelmäßig gereinigt und desinfiziert wird.
Eine gute Methode zur Desinfektion des eigenen Gartens besteht in der Anwendung von kochend heißem Wasser, das über die Stelle gegossen wird, von der man den Kot entfernt hat.
Ganzheitliche Ansätze bei der Vorbeugung und Behandlung von Giardien
Neben der konventionellen Behandlung gibt es auch ganzheitliche Ansätze, die dabei helfen können, Giardien beim Hund vorzubeugen und zu behandeln. Diese Ansätze sollten immer in Absprache mit einem Tierarzt durchgeführt werden.
Eine Möglichkeit besteht darin, das Immunsystem des Hundes zu stärken, um ihm zu helfen, eine Giardieninfektion abzuwehren. Dazu kann eine artgerechte Ernährung, die reich an natürlichen Nährstoffen und Vitaminen ist, beitragen. Auch die Zugabe von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln kann helfen, das Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten und das Immunsystem zu unterstützen.
Darüber hinaus können auch natürliche Mittel wie Kräuter und Öle dazu beitragen, Giardien beim Hund vorzubeugen und zu behandeln. So kann zum Beispiel der regelmäßige Einsatz von Kokosöl dazu beitragen, die Vermehrung von Giardien im Darm zu hemmen. Auch Ingwer oder Kurkuma kurbelt die Abwehrkräfte an. Die Verträglichkeit kann allerdings je Hund unterschiedlich sein.
Manchmal ist es schwer abzuschätzen, ob Nahrungsergänzungsmittel bei einer akuten Infektion nicht eine zusätzliche Belastung des Organismus darstellen. Zumal vieles schneller wieder ausgeschieden wird, als es verstoffwechselt werden kann. Im Zweifel würde ich sie eher anwenden, wenn die akute Infektion vorbei ist.
Ernährung, Bioresonanz und Homöopathie
Wenn der Hund es annimmt, kann man versuchen, mit lauwarmem Kümmel/Fenchel-Tee und einer Diät aus gekochtem Huhn und Reis die Verdauung zu entlasten.
[learn_more caption=”Bioresonanztherapie”] Die Bioresonanztherapie ist eine alternative Heilmethode, bei der mithilfe eines speziellen Geräts elektrische Signale des Körpers gemessen und in Frequenzen umgewandelt werden, um Störungen im Energiefluss des Körpers zu behandeln. Die Wirksamkeit der Methode ist wissenschaftlich umstritten und es gibt keine einheitliche Meinung darüber, ob sie tatsächlich therapeutisch wirksam ist. In meiner Praxis konnte ich über viele Jahre mehrheitlich gute bis sehr gute Erfahrungen damit sammeln. Manchmal schien die Methode aber auch nichts zu bringen. Die ersten deutlich erkennbaren guten Ergebnisse im besseren Befinden/Aussehen sollte man nach 3-4 Behandlungen sehen. [/learn_more] kann eine gute Ergänzung zur chemischen Behandlung von Giardien sein.
Homöopathische Mittel, die zusätzlich infrage kommen, sind:
Arsenicum album – bei aas-artig riechendem, sehr dunklem, flüssigen Kot, eventuell mit Blut vermischt, mit großer Unruhe, speziell nachts, mit viel Durst
Podophyllum – wenn der Durchfall unkontrolliert herausschießt (Hydrantenstuhl), besonders morgens und nach dem Füttern.
Mercurius solubilis – weißlicher bis gelblicher Stuhl mit Blut, man hat den Eindruck, der Hund wird nie fertig.
Anwendung der homöopathischen Mittel
Alle o.g. Mittel in niedrigen D-Potenzen 3 x tgl. 5 Globuli oder 1 Tablette unabhängig von Fressen oder Trinken im Maul zergehen lassen (so gut es möglich ist). Bei Besserung/Änderung der Symptome mit den Gaben aufhören bzw. ein neues Mittel wählen.
Die homöopathischen Gaben im ausreichenden Abstand zu den chemischen Medikamenten geben.
Die genannten homöopathische Mittel sind niemals vorbeugend anzuwenden. Insgesamt gibt es nur sehr wenige Ausnahmen für eine vorbeugende Anwendung homöopathischer Arzneien.
Fazit
Giardien sind eine häufige Ursache von Durchfall beim Hund. Eine schnelle und effektive Diagnose und Behandlung durch einen Tierarzt ist wichtig, um den Hund vor weiteren Komplikationen zu schützen. Gleichzeitig können ganzheitliche Ansätze wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und natürliche Heilmittel dazu beitragen, das Immunsystem des Hundes zu stärken und einer Giardieninfektion vorzubeugen. Durch eine Kombination aus konventioneller und ganzheitlicher Behandlung kann der Hund schnell wieder gesund werden und zukünftigen Infektionen vorbeugt werden.