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Hund Bandscheibenvorfall

Hund Bandscheibenvorfall: Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Ein Bandscheibenvorfall beim Hund ist eine ernste und schmerzhafte Erkrankung, die seine Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Leider verläuft ein Bandscheibenvorfall beim Hund ungleich schwerer, als bei einem Menschen. In diesem Artikel werden die Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsoptionen für Bandscheibenvorfälle bei Hunden behandelt.

Symptome

Die Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls beim Hund können variieren, abhängig von der Lokalisation und Schwere der Läsion. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Schmerzen bzw. Rückenschmerzen: Ein betroffener Hund kann Anzeichen von Schmerzen zeigen, wie z. B. Steifheit im Rücken, Unwilligkeit, sich zu bewegen, oder Schmerzreaktionen beim Berühren des Rückens. Der Hund zeigt unter Umständen ein gestörtes Bewegungsmuster. Er reagiert unwillig bis bissig auf den Versuch ihn auf den Arm zu nehmen! Oder du möchtest ihn ins Auto heben… Dabei kann er laut schreien und/oder unwillkürlich schnappen.

Verändertes Gangbild: Ein Hund mit einem Bandscheibenvorfall kann hinken, die Hinterbeine schleifen oder Schwierigkeiten haben, sich aufzurichten.

Neurologische Symptome: In schwereren Fällen können neurologische Ausfälle auftreten, wie z. B. Lähmungen der Hinterbeine, Inkontinenz (er verliert unabsichtlich Urin) oder ein verändertes Gefühl in den Gliedmaßen. Dies kann der Hund auch durch Benagen und Belecken eines einzelnen Beines anzeigen.

Veränderungen im Verhalten: Ein betroffener Hund kann anhänglicher sein als gewöhnlich oder sich zurückziehen und sich unwohl fühlen. Er kann spontan und ohne erkennbare äußere Ursache aufschreien. Dabei sieht er sich verunsichert um, was wohl der Grund für seine plötzlich auftretenden Schmerzen ist. Manchmal denken Hunde, dass ihr Mensch oder ein Hundekumpel dafür verantwortlich ist, weil er zufällig daneben stand, als die Schmerzen auftraten. Dies zeigt er in Vermeidungsverhalten der Person oder dem anderen Hund gegenüber an.

Ursachen

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch den umgebenden Faserring drückt. Es gibt, grob gesagt, zwei verschiedene Formen/Ursachen von Bandscheibenvorfall beim Hund (medizinischer Begriff: Diskopathie): 

1.) Genetische Veranlagung: Dackel, Pekinese, Spaniel, Pudel und französische Bulldogge, sowie alle ihre Mischlinge haben eine genetische Veranlagung, die zur vorzeitigen Austrocknung, Degeneration (Abbau) und Verkalkung der Bandscheiben führen kann. Die krankhaften Veränderungen treten häufig im Alter von vier bis sechs Jahren auf. Mit der Veränderung des Gewebes kommt es zur Verkümmerung und zu Rissen des Knorpelringes, der die Bandscheibe in ihrer Position zwischen den Rückenwirbeln hält. So kann die Bandscheibe ihren Platz verlassen (Diskusprolaps) und, auch spontan (ganz plötzlich) als Diskusruptur in den Bereich neben den Rückenwirbeln austreten und dort auf die Nervenbahnen drücken.

Schäferhunde, Dobermann und Pinscher sind ebenfalls häufiger betroffen. Bei ihnen kommt eher eine teilweise Vorwölbung einer Bandscheibe vor (Diskushernie oder Diskusprolaps). 

2.) Alterung: Ältere Hunde ab etwa zehn Jahren können unabhängig von der Rasse Bandscheibenvorfälle erleiden, da ihre Bandscheiben im Laufe der Zeit an Elastizität verlieren und anfälliger für Risse werden.

Verletzungen: Plötzliche Verletzungen oder traumatische Ereignisse wie Stürze oder Unfälle können zu einem Bandscheibenvorfall führen. Weiter unten liest du unter “Vorbeugung”, wie manches vermieden werden kann.

Diagnose 

Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls erfordert eine gründliche Untersuchung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:

Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund auf Anzeichen von Schmerzen und neurologische Defizite untersuchen.

Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder MRT-Untersuchungen helfen, den Zustand der Bandscheiben und das Ausmaß der Verletzung zu beurteilen.

  1. Neurologische Tests: Der Tierarzt kann neurologische Tests durchführen, um das Ausmaß der Nervenschädigung zu beurteilen.
Behandlung 

Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls beim Hund variiert je nach Schweregrad der Erkrankung. Zu den Behandlungsoptionen gehören:

Medikamente: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.

Physiotherapie: Physiotherapeutische Maßnahmen wie Massagen, passive Bewegungsübungen und Hydrotherapie können helfen, die Beweglichkeit des Hundes zu verbessern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Chirurgie: In schweren Fällen kann eine chirurgische Entfernung oder Stabilisierung der betroffenen Bandscheibe erforderlich sein, um den Druck auf das Rückenmark zu verringern und neurologische Symptome zu lindern.

Homöopathische Mittel zur Linderung von Bandscheibenvorfall
 

In meiner Praxis hatte ich nie mit Bandscheibenvorfall zu tun. Dies liegt sicherlich an der Schwere der Symptome, mit denen die BesitzerInnen schnellstmöglich und richtigerweise bei TierärztInnen am besten aufgehoben sind. 

Trotzdem kann die Homöopathie in Begleitung der Schulmedizin eine wertvolle Hilfe bei der Behandlung von Bandscheibenvorfall sein. Vielleicht möchte man eine Therapie mit Homöopathie auch versuchen, bevor man sich für eine Operation entscheidet. 

Nux vomica – ist DAS Mittel für Bandscheibenvorfall, speziell beim Dackel, der in seiner Persönlichkeit häufig alle Eigenschaften von Nux vomica aufweist. Im akuten Fall kann es vor oder nach dem Besuch bei der Tierärztin/dem Tierarzt in jeder Potenz gegeben werden, die verfügbar ist.

Laut Dr. Wolff gibt man die D6 – alle 2 Stunden 1 Tablette zerpulvert auf die Zunge. 

Nach Abklingen der Schmerzsymptome (er schreibt das sei nach 48 Stunden der Fall) fährt er mit Nux vomica D6 3 x täglich für mehrere Wochen fort. Anschließend gibt es eine Konstitutionsbehandlung, oft mit Sulfur, Calcium carb., Argentum nitricum oder Phosphor. Diese Einschätzung sollte dem erfahrenen Therapeuten überlassen werden.

Beim Bandscheibenvorfall der zu Lähmungen führt ergänzt Dr. Wolff die niedrigen Potenzen von Nux vomica mit Lathyrus sativus in Hochpotenz. Leider führt er nicht auf, ob er damit C30 oder C200 meint. In jedem Fall würde man die Hochpotenz nur 1 x am Tag geben, und nicht öfter als zwei bis drei Mal, je nach Schwere der Symptome und ob man eine Besserung beobachten kann oder nicht.

Sind Knochenhäute der Wirbelkörper in irgendeiner Weise mit beeinträchtigt kann man auch Ruta C30 dazu geben – 1 x 2 Globuli an Tag 1, 2 und 5.

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Vorbeugung

Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, das Risiko eines Bandscheibenvorfalls beim Hund zu verringern:

Gewichtskontrolle: Übergewicht kann das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöhen, daher ist eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung wichtig.

Vermeidung von Verletzungen: Übermäßige Belastungen und traumatische Verletzungen sollten vermieden werden, insbesondere bei Hunden, die anfällig für Rückenprobleme sind. Das gilt auch und insbesondere für das oft zu grobe Spiel zwischen ungleichen Spielpartnern, was die körperliche Größe angeht. Lass’ es nicht zu, dass dein Bulldog, Teckel etc. von großen Hunden überrollt wird. Auch nicht im Spiel. Auch nicht, wenn alle das witzig finden, selbst dein Hund, und du die Doofe bist, die das unterbindet.

Wenn du einen großen Hund hast, sei bitte so nett und nimm’ Rücksicht auf die kleinen Hunde. Auch dann, wenn sie ultrafrech daherkommen.

Ach ja – und Treppen. Bei anfälligen Rassen kann man darauf achten, dass der Hund nicht lebenslang täglich Treppen rauf- und runterlaufen muss. Einzige Ausnahme: Bevor der Hund immer ins Auto springen muss, oder du einen Bandscheibenvorfall bekommst, weil du deinen Hund so oft hineinhebst, kaufe euch beiden eine Hilfe.

Für Autos hat sich in unserem Haushalt nach langem Ausprobieren eine faltbare Hundetreppe, die nicht ultraschwer ist, bewährt. Hier findest du eine Treppe Made in Germany bei Amazon.

Regelmäßige Bewegung: Angepasste Bewegung und regelmäßige Spaziergänge können die Rückenmuskulatur stärken und die Flexibilität des Hundes verbessern. Dazu gehört auch, dass man nicht stundenlang Bälle wirft und auf Aktionen, die den Hund zu schnellen Stop-Bewegungen und/oder Sprüngen hoch in die Luft animieren, verzichtet. Ja, ich weiß, das ist doof. Aber besser als ein Bandscheibenvorfall. Man muss einen Hund natürlich nicht in Watte packen. Einfach mit Augenmaß für den individuellen Hund vorgehen.

Fazit

Ein Bandscheibenvorfall beim Hund ist eine ernste Erkrankung, die eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung erfordert. Durch frühzeitige und geeignete Maßnahmen können die Symptome gelindert und die Lebensqualität des Hundes verbessert werden. Wir müssen also auf die Zeichen, die uns unsere Hunde geben auch achten und sie ernst nehmen. Kein Hund geht einfach so “komisch”, weil er witzig sein will, oder es ihm gefällt. Eine Therapie mit Homöopathie kann versucht werden, wenn der Hund insgesamt noch eine gute Reaktionsfähigkeit seines Organismus aufweist.

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