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Husten beim Hund – so kannst du hilfreich sein

Hunde husten anders (als wir)

Manchmal hat man ja Glück und gesunde Hunde. Mit viel Glück (und Sorgfalt in der Hundehaltung) ist das ein länger anhaltender Zustand. Umso überraschter ist man, wenn ein Hund plötzlich seltsam würgende Geräusche von sich gibt. Ach du Schreck, denkt man, der hat bestimmt was im Hals stecken – Reste von gefährlichen Stöckchen, die sich in die zarte Schleimhaut gebohrt haben. Oder gar einen Tumor! Sonst scheint es ihm gutzugehen, vielleicht ist er ein bisschen ruhiger als sonst. Sein Nasenspiegel ist wie immer – mal feucht und kalt, mal warm und trocken. Seine Ohren sind normal temperiert. Der Blick ist klar. Fieber scheint er keines zu haben. Zu Not müsste man mal messen. Und da – wieder dieses halb würgende, halb heisere Geräusch, das aus dem Rachen kommt und ihn seinen Kopf vorstrecken lässt. Der Hund hat Husten.

Der Hund hat sich erkältet

Beim Tierarzt/der Tierärztin wird meist ein harmloser Infekt der oberen Atemwege feststellt. Manchmal kommt eine Halsentzündung dazu. Der arme Hund hat sich irgendwo angesteckt.

Was man ganz allgemein Gutes tun kann

Wie bei uns Menschen auch, dauern solche Infekte einige Tage, bis sie überwunden sind. Und auch bei Hunden gilt, die Infektion nicht unnötig weiterzuverbreiten. Wir gönnen unserem Hund also ein bisschen mehr Ruhe. Unseren geliebten Hundeauslauf oder die Runde mit Freunden sagen wir für ein paar Tage ab und ziehen lieber alleine eine Runde, die den Hund schont. Bei fiesem Wetter hilft ein hochwertiger Hunde-Mantel vor Durchnässung und Frostattacken. Ist der Hund allgemein empfindlich gegen Kälte und Nässe? Wir können das an auffallend kalten Ohren und seinem leichten Zittern erkennen, wenn wir vom Spaziergang wiederkommen. Auch große, erwachsene und gut befellte Hunde können da sensibel sein. Dann packt man ihn in ein günstiges Mikrofleece-Handtuch, das es im Tierhandel gibt. Das lässt ihn schneller trocknen, schont unsere Böden und Sofas und macht den Hund warm. Er wird es abstreifen, oder zum Wegnehmen auffordern, wenn er genug davon hat.

Homöopathische Hilfe bei Infekten

In der Homöopathie gibt es viele Möglichkeiten bei Infekten hilfreich zu sein. Die folgenden Ausführungen sind ausgesprochen kurz gefasst, beispielhaft und bei weitem nicht vollständig.

Aconitum – bei einem stürmischen, schnellen Verlauf, mit Zittern, Frösteln, schneller Atmung, mit Fieber = über 39,2°C  bzw. 39,4°C (bei kleinen Hunderassen). Eben war noch alles gut, jetzt hustet er sich die Seele aus dem Leib. Nach starker Verkühlung durch eiskaltes Wasser zum Beispiel. Durch plötzliche Symptome, die nach kaltem und/oder starkem Wind aufkommen. Kein Appetit. Aconitum ist ein Mittel für den heftigen Anfang eines Infektes. Potenz D6 bis C30

Belladonna – der Hund hechelt viel, ihm ist zu warm, er hat hohes Fieber. Bei starken Entzündungen von Rachen und Bronchien. Der Hund neigt zu deutlicher Reizbarkeit und eventuell Aggressivität oder liegt apathisch herum. Potenz D6 bis C30

Bryonia – bei Husten/Bronchitis mit trockenem Husten, der häufig zu hören ist. Die Symptomatik besteht schon seit ein paar Tagen. Der Hund liegt lieber herum, als sich zu bewegen. Im Freien ist der Husten besser und schlimmer, wenn der Hund ins Warme kommt. Der Hund trinkt viel auf einmal. Bryonia lockert den Husten und bringt Auswurf hervor, den man aber kaum zu sehen bekommt, weil er meistens abgeschluckt wird. Potenz D6 bis C30

Phosphor – bei akuter und chronischer Bronchitis. Der Husten ist trocken und schmerzhaft. Der Hund kann seine Stimme kurzzeitig verlieren, oder ist erkennbar heiser. Eventuell versucht er, mit dem Fressen von Schnee, Linderung zu erreichen. Das bekommt ihm aber nicht und er erbricht teilweise, auch Futter. Trotzdem hat er Hunger. Phosphor hilft besonders Hunden, die auch von der Konstitution ein „Phosphortyp“ sind: charmant, Darsteller, langbeinig (innerhalb ihrer Rasse), feingliedrig, seidiges, schönes Fell, oft rötlich. Potenz C30

Potenzen und Dosierungen

Von den D6-Potenzen gibt man üblicherweise 3 x täglich 1 Tablette direkt in die Lefzen bis zur Besserung.

Bei akuten Infekten könnte man z.B. mit Aconitum D6 anfangen, tatsächlich alle 30 Minuten eine Tablette bis zur Beruhigung der heftigen Erstsymptomatik. Hat der Hund sich beruhigt, werden die Beschwerden besser, abwarten und nach ein bis zwei Tagen auf Bryonia wechseln.

Die C30-Potenzen gibt man 1 x 2-3 Globuli, eventuell wiederholt man die Gabe an Tag 2 und 3 oder an Tag 2 und 4. Beim heftigen Anfangsverlauf von  Aconitum gibt man 1 x 2-3 Globuli, wiederholt das eventuell nochmal, wenn die Symptomatik erst besser, dann wieder schlechter wird. Danach wird sich die Gesamtsymptomatik zu einem anderen Mittel hin verändert haben, z.B. Bryonia oder Phosphor.

Komplexmittel und Hustensaft

Wenn man sich nicht sicher ist und/oder keine Zeit hat sich der Auswahl eines homöopathischen Einzelmittels zu widmen, kann man auch auf sogenannte Komplexmittel zurückgreifen. Das sind homöopathisch aufbereitete Kombinationen von Arzneistoffen, die sich für die Behandlung von den auf der Verpackung genannten Beschwerden bewährt haben. Meist sind es Kombinationen von niedrigen D-Potenzen. Auf den entsprechenden Internetseiten von z.B. www.dhu-tierarznei.de oder www.remedia.at findet man einige Vorschläge.

Monapax“ ist ein Hustensaft, der in unserem Haushalt bei Husten von Mensch und Tier zuerst eingesetzt wird. Er ist für Kleinkinder ab 7 Monaten zugelassen und enthält wirksame Heilpflanzen, die bislang jeden Husten innerhalb weniger Tage zum Abklingen brachten. Unsere Hunde haben die Kinderdosis gerne direkt vom Löffel genommen. Er schmeckt leicht süßlich.

Durch die pflanzliche Behandlung eines Hustens muss ich nicht um verabreichte homöopathische Mittel für Beschwerden des Bewegungsapparates „herum arbeiten“, was die Sache oft unnötig verkomplizieren würde. Daher habe ich diesen pragmatischen Ansatz gewählt. Sollte der pflanzliche Hustensaft mal nicht ausreichen, bleibt mir ja immer noch a) der Gang zur Tierärztin/zum Tierarzt und b) eine klassisch homöopathische Behandlung der Symptome.

Augentropfen

Gesellt sich zu dem Infekt eine Entzündung der Bindehäute (Augen) hinzu, haben sich Mucokehl D5 Augentropfen bewährt. Es gibt auch Euphrasia Augentropfen von der Fa. Weleda, die kann man gut zum „Ausspülen“ verwenden, wenn man den Verdacht einer Verunreinigung hat. Bei einer Bindehautentzündung waren die Augentropfen von Sanum-Kehlbeck (Mucokehl) aber immer besser. Augentropfen darf man nur für den jeweiligen Patienten verwenden und nicht lange nach Anbruch aufbewahren. Es ist besser, bei erneutem Gebrauch nach mehreren Wochen eine neue Packung zu kaufen, da man sonst eventuelle Bakterien in das Auge spült, das man doch eigentlich davon befreien möchte.

Beurteilung und Verlauf

Eine Besserung muss in jedem Fall zügig einsetzen! Also erkennbar innerhalb weniger Stunden bis 2 Tage! Das gilt auch für den Hustensaft.

Es ist NICHT so, dass Homöopathie lange dauert, um eine Wirkung zu entfalten. Die Information der Mittel ist für den Organismus innerhalb weniger Minuten verfügbar. Die Selbstheilungskräfte, das Immunsystem, können mit dem Impuls, den wir gesetzt haben, hoffentlich etwas anfangen und die entsprechenden Heilungsmaßnahmen einleiten. Wie schnell das geht, ist von Fall zu Fall und individuell unterschiedlich. Wir wollen aber auf jeden Fall eine deutlich erkennbare Besserung innerhalb weniger Stunden bis zwei Tage, erkennen können. Wenigstens die Richtung muss stimmen!

Wenn wir das Gefühl haben, alles stagniert oder wird sogar schlechter, gehen wir zur Tierärztin/zum Tierarzt oder zur kompetenten Tierheilpraktikerin/Tierheilpraktiker.

Andere Ursachen

Husten kann neben einem Infekt durch Viren, Bakterien und Pilze auch andere Ursachen haben: Parasiten, Tumore, Allergien und Fremdkörper kommen infrage. Auch eine Beteiligung des Herzens muss überprüft werden, wenn der Hund immer wieder hustet und sonst „gesund“ zu sein scheint.

Die aufgeführten Maßnahmen sind nach bestem Wissen zusammen gestellt. Sie dienen der beispielhaften Versorgung eines Haustieres im Sinne eines Ratgebers. Blogartikel sind kein Ersatz für eine Untersuchung und Versorgung durch Tierärzte oder Tierheilpraktiker. Die aufgeführten Arzneimittel sind durch die Patente und Markenzeichen der jeweiligen Inhaber geschützt.

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