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Impfung und Homöopathie

Impfung und Homöopathie – Freunde oder Feinde?

Die Anwendung von abgeschwächten Erregern zur Verhinderung von Infektionskrankheiten hat einen langen Weg zurückgelegt. Moderne mRNA-Impfstoffe sind der vorläufige Höhepunkt, aber noch lange nicht das Ende der Impfstoff-Entwicklung. Homöopathie wird öfter mit Impfverweigerung in Zusammenhang gebracht. Die Hintergründe und wie Homöopathie bei Impfung helfen kann, zeigt dieser Artikel. Impfung und Homöopathie – kann man das miteinander vereinbaren?

Historische Entwicklung von Impfungen

In ihren Anfängen ist die Geschichte der Impfung teilweise mit der Geschichte der Homöopathie
verbunden. Dr. Hahnemann, der Begründer der Homöopathie und Dr. Jenner, ein Arzt in England, bemühten sich wie viele Ärzte um die Behandlung der (vor 200 Jahren auftretenden) Pocken. Beide folgten einer ganz ähnlichen Spur.

Der Begründer der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843),

war als Arzt, Chemiker, Übersetzer und Autor über die Grenzen Sachsens hinaus hoch angesehen.

Hahnemann forderte von jedem Arzt die unbedingte Hinwendung an jeden einzelnen Kranken und
die genaue Beobachtung eines jeden Symptoms. Er führte empirische Studien und
Arzneimittelprüfungen an gesunden Probanden ein. Tierversuche, um die Wirksamkeit eines
Arzneimittels zu prüfen und dann an Menschen anzuwenden, lehnte er nach ersten eigenen
Erfahrungen auf diesem Gebiet strikt ab.

Die Ergebnisse der ersten Arzneimittelprüfungen und die Anwendung des Ähnlichkeitsprinzips stellte
Hahnemann dem geneigten Fachpublikum schließlich 1796 in “Hufelands Journal der praktischen Arzneikunde” vor. Seiner Beobachtung nach konnten Arzneimittel Symptome heilen, die den in einer Prüfung ausgelösten Symptomen ähnlich waren.

Der erste Impfarzt, Dr. Edward Jenner

Zur selben Zeit (1790 – 1796) experimentierte der englische Landarzt Edward Jenner mit dem Eiter
aus einem sogenannten „Melkerknoten“ der Kuhmagd Sarah Nelmes. Die englische Landbevölkerung
war der Meinung, wer die leichte und harmlose Kuhpockenkrankheit überstanden hatte, könne
nicht mehr an Menschenpocken erkranken.

Jenner ritzte den entnommenen Eiter in die Haut verschiedener Versuchspersonen ein. An diesen
Ritzstellen entstanden Eiterbläschen, aus denen Jenner Material zur Weiterführung der Impfreihen
entnahm. Auch aus einer tierischen Kuhpockenblase entnahm er Eiter. Zuerst hielt er die Impfstoffreihen getrennt, später vermischte er menschliche und tierische Kuhpocken.

Moderne Zeiten

1980 hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) die Welt für pockenfrei erklärt. Drei Jahre später wurde die Impfpflicht für Pocken aufgehoben. Seitdem existierte eine Impfpflicht in Deutschland nicht mehr.

Bisherige Herstellung

Im modernen Impfzeitalter arbeitet man mit abgeschwächten oder abgetöteten Erregern. Sie wurden vielfach auf der Basis von Hühnereiern gezüchtet, um sie anschließend, mit chemischen Hilfsmitteln versehen, zu verimpfen.

Das noch vor einigen Jahren benutzte quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal wurde mit
steigenden Fällen von Autismus in den USA in Zusammenhang gebracht und daher ersetzt.

Neue Entwicklungen

Viren für die Impfstoffherstellung werden auch über Gewebekulturen gewonnen. Die benötigten
Zelllinien stammen von Meerkatzen, Hunden oder aus menschlichem Gewebe. Die infizierten Zellen
werden in sogenannten Bioreaktoren vermehrt. Der Vorteil dieser Methode wird im Fehlen des
Hühnereiweißes gesehen, auf das viele Menschen (und Hunde?) allergisch reagieren.

Auch gentechnologisch kann man mittlerweile Impfstoffe herstellen.

DNA – und mRNA-Impfstoffe werden zur Zeit auch dahingehend entwickelt, sowohl zur Vorsorge, als auch im Krankheitsfall therapeutisch anwendbar zu sein. Gerade in der Krebstherapie gibt es vielversprechende Studien, die auf eine erfolgreiche Therapie durch Impfung hoffen lassen.

Unterschied zwischen Impfung und Homöopathie

  • Mit einer Impfung gibt man eine abgeänderte Information die durch die Bildung von Antikörpern gegen den krankmachenden Auslöser schützen soll.
  • In der Homöopathie gibt man ein Arzneimittel, das den Krankheitssymptomen möglichst ähnlich ist.

Der größte Unterschied ist, dass eine Impfung eine Abwehrreaktion in einem gesunden Organismus
auslösen soll. Nach einer Impfung erwarten wir eine gezielte Aktivierung von Abwehrkräften gegen die Krankheitserreger, gegen die geimpft worden ist.

Ein homöopathisches Einzelmittel wird für einen Krankheitsfall gegeben, der bereits eingetreten ist.
Der Behandelnde (Arzt, Tierarzt, Heilpraktiker) wählt nach Ursache, Geistes- und
Gemütszuständen und /oder nach hierarchisierten Symptomen das möglichst ähnliche, passende
Arzneimittel aus.

Potenzierte Arzneimittel zur Impfung einsetzen?

Homöopathische Arzneimittel sind vom Ursprungsstoff (pflanzlich, mineralisch,
tierisch) ausgehend verrieben und/oder verschüttelt (= potenziert). Die Information des Grundstoffes wird über die Potenzierung gleichzeitig abgeschwächt und verstärkt.

Abgeschwächt werden die toxischen Auswirkungen, die den Körper zur Überreaktion veranlassen könnten. Verstärkt werden die Informationen, die die Essenz eines jeden Mittels ausmachen. Die verstärkten Informationen senden einen „künstlichen“ Arzneimittelreiz in den Organismus. Dieser reagiert darauf mit seinen Abwehrkräften. Seine Lebenskraft (Evolutionschemiker nennen sie „Vitalkraft“) setzt der
Arzneimittelkraft ihre Abwehr entgegen. Und wenn das Mittel ähnlich genug ist, kann die Lebenskraft
die Symptome der „echten“ Krankheit beseitigen.

Das hat aber mit der Anwendung einer schulmedizinischen Impfung nichts zu tun und kann sie leider auch nicht ersetzen.

Was sind Nosoden? Ursprung und Entwicklung

Hahnemann selbst war anfänglich nicht abgeneigt in der Impfung eine Chance bei der Verhinderung von Krankheiten zu sehen. Er experimentierte auch mit Homöopathika, die er aus den Absonderungen kranker Menschen gewann. U.a. Psorinum, Tuberkulinum, Medorrhinum und Luesinum sind die potenzierten Arzneien aus dem Inhalt der Krätzebläschen, infiziertem Lungengewebe, Abstrich des Tripperausflusses und Geschabsel der Syphilis-Geschwüre.

Diese besonderen Arzneimittel nennt man Nosoden (gr.: nosos = Krankheiten). Sie nehmen seit jeher einen besonderen Stellenwert innerhalb der Homöopathie ein.

Häufig fehlender Praxisbezug in der Anwendung am Tier

Nosoden werden in der Homöopathie für Menschen in der Behandlung von chronischen Erkrankungen eingesetzt. Ihre Verabreichung folgt ziemlich festen Regeln und Mittelabfolgen. Der Zeitpunkt innerhalb der Behandlung spielt eine wesentliche Rolle. Insgesamt sind sie deutlich häufiger an Menschen angewandt worden, als an Hunden oder anderen Tieren. Mir hat da in der Praxis der Bezug gefehlt, sodass ich keine Nosoden in der Behandlung von Tieren eingesetzt habe.

Impfung und Homöopathie – Nosoden bei Infektionserkrankungen?

Akute Infektionserkrankungen

Der Gedanke liegt natürlich nahe: warum sollte man Nosoden nicht therapeutisch für die entsprechenden Infektionskrankheiten einsetzen können? Neben Tuberkulose oder Syphilis beim Menschen gibt es ja auch Infektionskrankheiten wie z.B. Borreliose, die Tier und Mensch gleichermaßen treffen kann.

Leider ist die Anwendung von Nosoden bei akuten Infektionskrankheiten NICHT RATSAM!

Bereits in der Literatur der alten Homöopathen, wie Burnett, Allen, Clarke und Tyler, wird vor dem Gebrauch in jeglicher Potenz gewarnt. Sämtliche Versuche in dieser Richtung scheinen ausgesprochen ungünstig für den Patienten verlaufen zu sein.

Chronische Verläufe von Infektionserkrankungen

Bei langwierigen chronischen Verläufen ist die Gabe der entsprechenden Nosode ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.

Es ist nicht nur die Höhe der Potenz, sondern auch der Zeitpunkt im Verlauf einer langen Behandlungsdauer, der die Wirkung einer Nosode wesentlich beeinflusst.

Grundsätzlich wird mit einer Mittelgabe ein Reiz gesetzt, den der Körper beantwortet. Beim Einsatz von Nosoden gegen dieselbe Infektionskrankheit kann eine Antwort hervorgerufen werden, die die Symptome verschlimmert, statt sie zu verbessern. So wird nach dem Prinzip “Gleiches mit Gleichem” therapiert = Isopathie – eine Therapieform die Hahnemann vehement ablehnte.

Impfen mit Nosoden?

Der öfter gelesene Rat, man möge z.B. nach einem Zeckenbiss mit der Gabe einer Borrelia-Nosode C200 (oder welcher Potenz auch immer) vorbeugend gegen eine Infektion vorgehen, hat mit Homöopathie, außer der Potenzierung, nichts zu tun. Auch hier wird Gleiches mit Gleichem “therapiert” und nicht nach dem Ähnlichkeitsgesetz gehandelt.

Auf der anderen Seite platziert man (speziell bei mehreren Gaben einer Hochpotenz) eine deutliche Information in einen Organismus, die man dort lieber nicht im Hintergrund hätte. Gerade mehrfache Gaben von homöopathischen Mitteln nach einem Muster, das aus der Schulmedizin entnommen ist – z.B. Morgens XY C30, abends YZ C200, abwechselnd über Tage oder gar Wochen – können jeden Organismus mit Symptomen der Arzneimittel überfordern.

Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als unseren Hund zumindest gegen die häufigsten gefährlichen Infektionserkrankungen zu impfen.

Impfungen bei Hunden

Bei den Impfungen handelt es sich um Mehrfach-Impfungen. Beim Hund wird gegen
Staupe, Hepatitis canis cantiosa, Leptospirose und Parvovirose gleichzeitig geimpft. Das gängige Impfschema sieht für einen Welpen eine Impfung mit 8 Wochen, mit 12 Wochen, mit 16 Wochen und mit 15 Lebensmonaten vor. Dies ist die Grundimmunisierung.

Je nach Hersteller der Impfstoffe kann eine weitere Immunisierung alle drei Jahre erfolgen. Tierärzteverband Webseite Impfempfehlungen

Hinzu könnten noch Impfungen z.B. gegen Zwingerhusten, Borreliose, Babesiose oder Pilzinfektionen
kommen.

Werden junge Hunde erst ab dem Alter von 12 Wochen vorgestellt und geimpft, ist eine zweimalige
Impfung im Abstand von 3-4 Wochen mit anschließender Wiederholungsimpfung nach einem Jahr für
die Grundimmunisierung ausreichend.

Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen bei Hund und Katze

Als Nebenwirkungen von kurzer Dauer werden Abgeschlagenheit, Entzündungen und Fieber genannt.
Die Hunde sind appetitlos, entwickeln Augenentzündungen, bekommen Durchfall oder Erbrechen.

Zu den in der Schulmedizin anerkannten Langzeitreaktionen auf Impfungen gehören die gut
studierten Impfsarkome der Katze und, seit neuerer Zeit, Autoimmunkrankheiten beim Hund.

Die Autoimmunkrankheiten (ITP und AIHA) beim Hund werden durch eine antikörper-vermittelte
Zellzerstörung verursacht. Post-Impf-Enzephalitis, eine Gehirnentzündung, die nach einer Impfung
auftritt, ist eine bekannte Komplikation bei bestimmten Stämmen von abgeschwächten Staupe-Vakzinen.

Impfungen überlegt und sinnvoll anwenden

Jeder Hund/jede Katze sollte die Grundimmunisierung haben, das ist keine Frage.

Ob man das Tier jährlich mit allen verfügbaren Impfstoffen boostern sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wenn mein Hund regelmäßig mit vielen anderen Hunden zusammen kommt, auf Ausstellungen geht etc., bleibt einem nichts anderen übrig, als das gängige Impfschema einzuhalten.

Wenn der Hund ein überwiegend gleichbleibendes Umfeld hat und nicht regelmäßig in Urlaub ans Mittelmeer fährt, kann man es nach der Grundimmunisierung etwas entspannter angehen.

Impfstoffe habe keine eingebaute Zeitschalt-Uhr – ihre Wirkung läuft nicht nach genau einem Jahr ab. Einige Impfstoffe sind offiziell drei Jahre wirksam (Tollwut, Tierärztin/Tierarzt fragen). Antikörper gegen Staupe, HCC und Parvovirose lassen sich noch nach mehreren Jahren finden (Quellen siehe unten).

Impfung und Homöopathie – sinnvolle Mittel bei Nebenwirkungen

Wenn der Hund/die Katze schon einmal empfindlich auf eine Impfung reagiert haben, kann man mit den folgenden homöopathischen Mitteln helfen:

Therapie von Impfreaktionen:

Thuja C30
• bei bekannten oder vermuteten Impfreaktionen, Empfindlichkeiten
• nach der Impfung 1 x 3 Globuli in den Lefzen zergehen lassen
• eventuelle Wiederholung der Gabe am 2. Tag nach der Impfung – aber nicht zwingend

ODER

Silicea C30
• bei Impfabszessen und harten Impfbeulen
• 1 x 3 Globuli in den Lefzen zergehen lassen
• Sollte eine Wiederholung tatsächlich nötig sein (bei sehr großen Beulen), eher eine Gabe C200 (1 x 2 Globuli) folgen lassen.

Beide Mittel und ihre Anwendung gelten selbstverständlich auch für Menschen! Hier reichen zwei Globuli völlig aus, da der Mensch sie kontrollierter im Mund zergehen lassen kann.

Quellen: Schultz, RD. and F.W.Scott Canine & Feline Immunization. In: Symposium on Practical Immunology, Vet Clinics of North America, Nov. 1978 und Schultz, RD. The Rabies Challenge Fund, Duration of Immunity to Canine Vaccines: What We Know and Don’t Know

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