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Magen Darm Probleme Hund

Magen Darm Probleme beim Hund sind ein häufiges Problem, das viele Hunde im Laufe ihres Lebens betrifft. Die Symptome können von leichter Übelkeit bis zu schweren Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen reichen. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für diese Erkrankungen, aber seit mehr als 200 Jahren hat sich die Homöopathie als eine beliebte Alternative etabliert. Im Folgenden findest du eine kurze Übersicht und weiter unten mehr Details.

Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die auf dem Prinzip der Ähnlichkeit basiert. Ein homöopathisches Mittel wird aus einer sehr verdünnten Form eines Stoffes hergestellt, der ähnliche Symptome bei gesunden Menschen oder Tieren hervorruft, wie die Symptome, die bei der zu behandelnden Krankheit auftreten. Zum Beispiel wird ein homöopathisches Mittel für Übelkeit und Erbrechen bei Hunden aus einer verdünnten Form der Brechnuss = Nux vomica hergestellt.

Homöopathie für Magen Darm Probleme beim Hund

Homöopathie kann eine wirksame Behandlung für Magen Darm Probleme beim Hund sein, wenn sie richtig angewendet wird. Ein erfahrener Homöopath kann eine umfassende Anamnese durchführen, um den genauen Zustand des Hundes zu beurteilen und ein individuelles Behandlungsprogramm zu erstellen.

Die Homöopathie kann bei folgenden Magen Darm Problemen beim Hund hilfreich sein:

  1. Durchfall: Homöopathische Mittel wie Arsenicum album und Podophyllum können bei der Behandlung von Durchfall helfen, insbesondere wenn der Durchfall wässrig und häufig ist.
  2. Erbrechen: Mittel wie Nux vomica und Ipecacuanha können bei der Behandlung von Erbrechen helfen, wenn der Hund nach dem Essen erbricht oder weißen Schaum erbricht.
  3. Bauchschmerzen: Mittel wie Colocynthis und Carbo vegetabilis können bei der Behandlung von Bauchschmerzen helfen, insbesondere wenn der Hund Krämpfe oder Blähungen hat.
Tierärztliche Diagnose ist wichtig

Es ist wichtig zu beachten, dass Homöopathie nicht als Ersatz für eine tierärztliche Behandlung dienen sollte. Wenn ein Hund Symptome von Magen Darm Problemen zeigt, ist es wichtig, ihn von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, um eine korrekte Diagnose zu erhalten. In einigen Fällen kann eine medizinische Behandlung erforderlich sein.

Grenzen der Homöopathie

Wenn der Hund z.B. häufiger kleine Mengen gelben Schleimes/Gras erbricht, hat er vielleicht Sodbrennen. Erbricht der Hund sein Fressen und es sieht unverdaut aus, hat er vielleicht Probleme mit der Bauchspeicheldrüse und braucht zusätzliche Verdauungsenzyme ins Futter. Das richtig gewählte homöopathische Mittel beeinflusst die Bauchspeicheldrüse positiv im Sinne von Erhaltung der aktuellen Funktionsfähigkeit, aber die Verdauungsenzyme wird der Hund trotzdem dauerhaft brauchen, um sein Fressen richtig verdauen zu können. Dies ist ein Beispiel dafür, dass Homöopathie nichts heilen kann, was an Funktion nicht mehr vorhanden ist – wie hier die Bereitstellung von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse. 

Parasiten

Magen Darm Probleme werden häufig von Parasiten verursacht. Diese müssen (meiner Erfahrung und Meinung nach) mit Schulmedizin, d.h. chemisch, behandelt werden.

Hier findest du einen Artikel zu Giardien beim Hund.

Ich halte nichts davon, einen Wurmbefall mit häufigen Gaben von homöopathischen Mitteln zu behandeln. Einmal kann man sich nicht sicher sein, dass es funktioniert – und somit wird das Tier länger als nötig der Belastung durch Parasiten ausgesetzt. Zum anderen ist die Gabe eines oder mehrerer homöopathischer Mittel regelmäßig über einen längeren Zeitraum schlicht keine Homöopathie. Man wendet dann halt homöopathische Mittel wie Schulmedizin an. Im besten Fall passiert am Anfang ein bisschen das Gewünschte, und dann nichts mehr, egal wie viel man gibt. Im schlechtesten Fall ruft man Symptome hervor, die das Tier (oder natürlich auch der Mensch) vorher nicht hatte (Arzneimittelprüfung). Auch eine Überforderung der Reaktionsfähigkeit des Organismus kann so hervorgerufen werden, mit dem Ergebnis einer energetischen Blockade für weitere homöopathische Anwendungen.

Bewährte Anwendungen homöopathischer Mittel nach Situation

Jedes einzelne homöopathische Mittel vereint eine Reihe von Symptomen in seinem Mittelbild. Wir sehen immer das ganze Individuum, nicht nur die einzelnen Beschwerden. Beim Tier ist es schwieriger, manche Symptome zu erkennen, als beim Menschen. Es kommen (Gott sei Dank) nicht alle Symptome gleichzeitig vor. Ein oder zwei passende Symptome EINES Mittels reichen, um es damit zu versuchen.

Man gibt immer nur EIN Mittel und wartet die Besserung, je nach Lage unterschiedlich lange, ab.

Verstopfung

Kommt öfter bei zu viel Knochen(-anteil) im Futter vor. Hier hilft, ganz pragmatisch, auch ein Glyzerin-Zäpfchen aus der Apotheke. Sehr kleine Hunde bekommen nur ein halbes Zäpfchen. Kann der Hund sich trotzdem nicht lösen, ab zum Tierarzt/zur Tierärztin – Gefahr durch Darmverschluss.

Nux vomica – allgemeine Tendenz zur Verstopfung mit Reizbarkeit. Nach zu vielen Medikamenten. Schwäche von Magen und Darm nach zu viel Junkfood. Krampf der Afterschließmuskulatur mit vergeblichem Drang.

Opium – bei Darmlähmung, auch nach Operation.

Sulfur – hat Verstopfung und Durchfall gleichzeitig, in einem Stuhlgang.

Durchfall

Ist der Hund ansonsten gesund, hilft es, ihn fasten zu lassen. Das bedeutet, das Tier bekommt einen ganzen Tag, oder auch zwei Tage lang (je nach Schwere des Falles) NICHTS zu essen. Nur Wasser oder auch Wasser mit Kamillentee. Danach fängt man langsam, mit der Hälfte der üblichen Ration wieder an.

Gekochten Reis gibt es für Hunde, die sich eine Gewichtsabnahme kaum leisten können. Kein Fett, keine Milch, kein Gemüse. Eventuell ab Tag 2 wenig gekochtes Hühnerfleisch.

Arsenicum album – rasche Abmagerung und Erschöpfung. Häufiger Stuhlabsatz in kleinen Mengen, stinkt nach Aas und Tod, auch mit Blutbeimengung. Hund trinkt nur sehr wenig, in kleinen Schlucken (wichtig! als Mittelbestätigung) und erbricht das Wenige unter Umständen wieder. Verschlechterung nachts. Ängstlich. Unruhig.

Sulfur – Durchfall und Verstopfung innerhalb eines einziges Stuhlganges. Durchfall nur morgens, in aller Frühe. Dann nicht mehr. Hund ist selbstbewusst und ignorant.

Pulsatilla – kein Stuhl gleicht dem anderen, außer, dass alle schleimig sind. Verträgt fettes Futter schlecht.

Podophyllum – das Mittel für den sogenannten “Hydranten-Stuhl” – also wässriger, faulig riechender Stuhl, der herausschießt – meistens morgens und nach Futter.

Causticum – hilft nicht nur bei Inkontinenz der Blase, sondern auch bei unfreiwilligem Stuhlabgang, den der Hund gar nicht zu bemerken scheint.

Magen Probleme

Calcium carbonicum – Appetit auf alles, frisst Steine, Papier, nagt an Wänden. Das Mittel hilft Jungtieren bei der Balance des Mineralstoff-Haushaltes.

Hier findest du einen Artikel zu Kotfressen beim Hund.

Erbrechen

… ist ein natürlicher Vorgang zur Selbstreinigung und muss nicht sofort behandelt werden, wenn

  • es nicht öfter vorkommt
  • nicht blutig ist
  • nur situationsbezogen nach Grasfressen oder beim Autofahren vorkommt

Ipecacuanha – wenn Erbrechen gar nicht aufhören will. Bei Erbrechen durch chemische Medikamente.

Arsenicum album – bei Erbrechen durch Vergiftung. Gleichzeitig Erbrechen und Durchfall.

Nux vomica – Magenkatarrh mit Durchfall durch z.B. zu kaltes oder zu heißes Futter, Fressen von Schnee, Trinken aus Tümpeln oder Pfützen etc.

Carbo vegetabilis – kann ebenfalls bei Appetit auf Unverdauliches helfen, bei Blähungen und schlechtem Mundgeruch.

Colocynthis – kann man bei plötzlichen Koliken, Magenauftreibungen und Blähungen versuchen.

Zusammenfassung

Magen Darm Probleme beim Hund können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, und die Behandlung kann eine Herausforderung sein. Homöopathie kann eine wirksame alternative Behandlungsoption sein, wenn sie richtig angewendet wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Homöopathie nicht als Ersatz für eine tierärztliche Behandlung dienen sollte und eine genaue Diagnose und Behandlung unerlässlich sind, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu gewährleisten.

Alle hier genannten Maßnahmen sind nach bestem Wissen zusammengestellt und/oder haben sich in der Praxis als hilfreich erwiesen. Es wird lediglich Erfahrung geschildert. Nichts davon kann  tierärztlichen Rat ersetzen. 

 

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