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Vom Albtraum zum Musterschüler

Die Freude über einen neuen Hund hilft uns über vieles hinweg. Wir sind fast so gut beschäftigt, wie mit einem Kleinkind, falls wir einen Welpen haben. Und auch ein neuer Hund im Jugend- oder Erwachsenenalter braucht die ersten Monate jede Menge Aufmerksamkeit von uns. Natürlich geben wir unser Bestes – in jeder Hinsicht.

Doch was, wenn sich der Neuzugang trotz aller Bemühungen nicht so entwickeln will, wie wir es uns wünschen? Wie wir es auch dem Hund selbst wünschen würden? 

Wenn sich der Gang zur Hundeschule oder zur Hundegruppe zum stillen Albtraum entwickelt? 

Hier kann uns die Homöopathie tatsächlich eine Hilfe sein. Die großen sogenannten Konstitutionsmittel haben immer auch einen Einfluss auf die Psyche. Das gilt für Menschen wie für Tiere gleichermaßen.

15 Jahre ist es her, dass ich meine Erkenntnisse der von mir sogenannten Verhaltenshomöopathie an Hundetrainer weitergegeben habe. Kürzlich schrieb die Hundetrainerin Daniela Gluth-Peschel von ihrer Erfahrung mit einem Junghund.

Ihre Schilderung wie aus einem jungen Beagle, der kaum zu kontrollieren, geschweige denn zu erziehen war, ein Musterschüler wurde, teilen wir hier mit dir. 

Murphy – ein Fall für Calcium phosphoricum

Den Beagle Murphy lernte ich mit 12 Wochen kennen. Murphy war für seine Rasse ein ruhiges, zurückhaltendes und relativ schüchternes Exemplar und schlief viel. Für sein Alter war er sehr klein und hatte einen überdimensional großen Kopf.

Die Besitzerin war ziemlich aufgelöst, direkt nach Übernahme des jungen Hundes war ein Familienmitglied schwer erkrankt und pflegebedürftig geworden. Niemand hatte wirklich Zeit und Kapazität für den Welpen, aber man hoffte darauf, dass sich die Situation wieder entspannen würde.Zum Glück gab es im Haushalt noch einen ausgeglichenen erwachsenen Ridgeback.
Im Laufe der Wochen veränderte sich die häusliche Situation zum Schlechten, nach ca. 5 Monaten verstarb das kranke Familienmitglied. Die Erziehung des Hundes, der bis dahin eher am Rande mitgelaufen war, sollte beginnen.

Murphy hatte sich in dieser Zeit in eine Richtung entwickelt, die niemandem gefallen konnte. Körperlich war er immer noch sehr zart und schlank mit auffällig kleinen Pfoten und einem immer noch zu großen Kopf. Seine verschlafene Art hatte sich total geändert. Er schlief nie “ freiwillig „, sondern nur, wenn man ihn in seine Box verbrachte. Er war hyperaktiv und laut, den ganzen Tag bellend in Bewegung. Er hatte eine Futteraggression entwickelt und war angriffslustig gegenüber seinem Hausgenossen, dem Ridgeback Rüden, der dem kleinen Wutkopf nichts entgegenzusetzen hatte und sich vor ihm versteckte. Gegenüber seinen Besitzern war Murphy frech und aufsässig auf eine charmante Weise, solange niemand etwas von ihm wollte. Sollte er etwas abgeben, gebürstet werden oder ähnliches, was er nicht wollte, biß er seine Besitzerin. Dann schien er ein Stechen oder Jucken an den Genitalien zu spüren, schoß herum und leckte sich extrem. Dabei war er so aufgeregt, dass sein Kopf unwillkürlich hin und her pendelte. Ich habe so etwas bisher bei keinem Hund gesehen.

Zusätzlich hatten sich bei Murphy Ängste entwickelt. Für ihn waren draußen alle lauten Geräusche schlimm und er hatte Angst im Dunkeln. Er mochte abends nicht aus dem Haus. Auf Spaziergängen hat er sich wegen ungewohnter Geräusche einige Male so erschreckt, dass er kopflos davon gelaufen ist und irgendwann alleine wieder nach Hause kann.

Das Training in einer Gruppe junger Hunde erwies sich als nahezu unmöglich. Murphy war aggressiv gegenüber den anderen Hunden. Wenn sich einer gegen seine Angriffe zur Wehr setzte, verwandelte sich seine Wut direkt in Angst, er war dann wieder so aufgeregt, dass sein großer Kopf pendelte. Er beruhigte sich nur, wenn man ihn aus der Situation nahm.
Bei jeder neuen Begegnung der Hundegruppe zeigte Murphy wieder das gleiche Verhalten. Er war nicht in der Lage, sich zu merken, mit wem er sich besser nicht anlegen sollte. Er lernte nicht dazu.
Das bezog sich ebenfalls auf alle Übungen, die er machen sollte. Jede Form von Konzentration war ihm nicht möglich. Wenn er liegen sollte, rollte er sich herum. Dabei sah er einen Grashalm, ein Steinchen, eine Ameise oder was auch immer. Das war dann sein Fokus für die nächste Sekunde, bis er einen anderen Grashalm oder ähnliches entdeckt hatte und der Sache nachgehen musste. Dass er liegen sollte, hatte er einfach vergessen.
Wenn seine Besitzerin versuchte, ihn wieder hinzulegen, war er darüber so verärgert, dass er mit pendelndem Kopf versuchte, sie zu beißen, dabei tauchte wieder der stechende Juckreiz an den Genitalien auf.
Dieses Verhalten zog sich über Wochen im Training durch, er hatte längst den Anschluss verloren trotz der ehrlichen Bemühungen seiner Besitzerin. Es waren alle – ich eingeschlossen – nur noch genervt von ihm. Alle Trainingsansätze verpufften.

Neben der Genervtheit von ihm tat er mir wirklich leid. Also musste eine Alternative her. Ich versuchte, den Fall zu repertorisieren.

– der zu große Kopf, der von dem Hals nicht wirklich getragen wurde (Kopfpendeln)
– die Körperliche Zartheit
– die zierlichen Füße
– Juckreiz an den Genitalien
– Angst vor Geräuschen
– Angst vor Dunkelheit
– Aggression bei Widerspruch
– nicht vorhandenes Konzentrationsvermögen

Murphy bekam eine einzige Gabe Calcium phosphoricum in einer sehr hohen Potenz.

Eine Woche später sah ich Hund und Besitzerin im Junghundekurs wieder. Der Hund war ausgeschlafen! Zuhause ging er von alleine in seine Box um sich auszuruhen, das hatte es seit Welpentagen nicht gegeben. Er ließ sich Zuhause berufen, wenn er kläffend herumlief und blieb danach still. Der Ridgeback wurde nicht mehr bei jeder Gelegenheit attackiert und traute sich wieder hervor.
Murphy hatte sich auf einem Spaziergang erschrocken und war nicht alleine nach Hause gelaufen, sondern hatte bei der Besitzerin Schutz gesucht.
Die erste Trainingsstunde nach der Mittelgabe verlief fast störungsfrei, Murphy hat mitgearbeitet und seine tierischen Mitschüler sozusagen neu kennengelernt. Es sieht so aus, als könnte er Freunde finden. Eine Teilnehmerin in dem Kurs, die wie alle bisher total genervt von dem Beagle war, fragte misstrauisch, ob das derselbe Hund wäre, der bis jetzt immer da war. Der wäre ja wie ausgewechselt… Sie konnte es nicht glauben.

Bis jetzt schreitet Murphys „Genesung“ einfach unkompliziert voran, es war weder eine Wiederholung noch eine andere Mittelgabe nötig. Er ist jetzt einfach ein ganz normaler pubertierender Rüde, den man erziehen kann und auch noch muss 🙂

Daniela Gluth-Peschel findest du auf ihrer Webseite www.hzb-online.de

Ihre jahrelange Erfahrung in der Ausbildung und Therapie von Hunden und in der Verhaltenshomöopathie macht sie zu einer wertvollen Hilfe für Mensch und Tier.

Natürlich ist Homöopathie kein Allheilmittel und ersetzt auch keine(n) HundetrainerIn/Tierarzt/Tierärztin etc. 

Alle in diesem Blog und in den Artikeln vorgestellten Erfahrungen sind individuell, nach bestem Wissen und Kenntnisstand zusammengestellt. Sie stellen keine Aufforderung zu einer medizinischen Therapie in welcher Form auch immer dar. Dies gilt für Menschen wie für Tiere. Jeder und jede ist für sich und sein Tier selbst verantwortlich. Im Zweifel ist immer eine Fachfrau/ein Fachmann und/oder medizinischer Rat zu suchen. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. In Teilen des Blogs sind Links zu Amazon Produkten verfügbar, durch die ich eine kleine Provision erhalte. Der Preis der vorgestellten Produkte ändert sich dadurch nicht.