Bisse, Stiche und ihre Linderung durch Homöopathie
Die Bisse und Stiche von Zecken, Flöhen, Stechmücken und was sonst noch so sticht und beißt, um an Blut zu kommen, sind unangenehm, meistens aber nicht wirklich gefährlich, wenn man von den Möglichkeiten der Infektionskrankheiten absieht. Gibt es doch Komplikationen, kann man diese Symptome häufig hervorragend mit Homöopathie behandeln.
Da gibt es zum Beispiel Zecken, die sich so einbohren, dass sich an der Stelle ein geschwollener blau-roter Fleck bildet. Zuerst beobachtet man das, aber es wird nicht besser, eher größer. Beim Tierarzt stellt sich dann heraus, dass es eine Reaktion auf einen Fremdkörper sein könnte. Vorsichtig wird hineingestochen, seröse Flüssigkeit tritt aus und – eine Zecke als Übeltäter. Die Zecke wird herausgeschnitten und übrig bleibt ein kleines Loch. Eine undankbare Sache, weil es zwar klein ist, aber groß genug, um sich zu entzünden. Oft zieht sich die Wundheilung länger hin, als es einem als Hundebesitzer lieb sein kann.
Homöopathische Behandlung
Hier können zwei homöopathische Mittel ausgesprochen hilfreich sein: Ledum, der Sumpfporst und Staphisagria, das Stephanskraut.
Beide Mittel sind seit mehr als 200 Jahren hilfreich in der Behandlung von Wunden und Folgen, die durch Bisse, Stichverletzungen oder Schnitte entstehen. Das Spektrum der Möglichkeiten ist groß:
- Bisse durch Insekten, Zeckenbiss
- Bisse durch Tiere mit spitzen Zähnen ganz allgemein
- Verletzungen durch spitze Gegenstände, wie Stacheldraht, Nägel, Reißzwecken etc.
- Verletzungen und Folgen von Schnitten mit Messern
- Folgen von Operationen, bei denen geschnitten wurde
Ledum und Staphisagria haben weit mehr Symptome in ihren jeweiligen Mittelbildern, als hier besprochen werden kann. Wir schauen uns sozusagen eine kleine Ecke eines großen Mosaiks an.
Aus der Klinik
Bei der homöopathischen Ärztin Dr. Margaret Tyler bekommen wir eine Idee von der Anwendung von Ledum im klinischen Bereich:
Zur Zeit schwört man in unserer Unfallabteilung auf Ledum und macht immer neue Entdeckungen, was seine herausragenden Heilkräfte betrifft. Wie wir (natürlich!) alle wissen, ist es ein Heilmittel bei Insektenstichen und Stichverletzungen, bei Bissen von wütenden Tieren (ich nehme an, sie meint tollwütige Tiere – Anmerkung der Verfasserin), bei dem rostigen Nagel der gefährlich tief in Fußsohle oder Handfläche eingedrungen ist. Aber wir – oder jedenfalls die meisten von uns – haben wahrscheinlich nur eine schwache Vorstellung von seiner ganzen >inneren Natur<, von der ganzen Bandbreite seines praktischen Nutzens.” Und weiter: …“Kratzer am Finger von einem rostigen Nagel; die Wunde hatte sich infiziert. Patient hatte den Finger schon im Hotel unter warmes Wasser gehalten – ohne Erleichterung. Es handelte sich um eine beginnende Wundsepsis; keine starke Schwellung, aber die Wunde sah >böse< aus. Ledum C12 wurde verordnet, sechs Gaben in vierstündlichen Abständen, doch sollte die Einnahme bei Besserung eingestellt werden. Zwei Stunden nach der ersten Dosis war aller Schmerz verschwunden; 24 Stunden später war nichts mehr zu sehen.” (Quelle: M.L.Tyler, Homöopathische Arzneimittelbilder, Verlag Burgdorf)
Im Alltag
Der Hund bekommt also nach der tierärztlichen Behandlung zwei bis drei Globuli Ledum C30 in die Lefze. Weil geschnitten wurde, und wir nichts versäumen wollen, geben wir eine Stunde nach dieser Gabe auch noch zwei bis drei Globuli Staphisagria C30. Das ist alles und reicht völlig aus. Die Wundheilung verläuft zügig und problemlos, wie auf den Fotos unten zu sehen ist (vielen Dank an Mareike Linsner von der Hundeschule Wittmoor Ranch).
Zustand nach Zeckenbiss und tierärztlicher Behandlung
Zustand am nächsten Morgen nach einmaliger Gabe Ledum und Staphisagria
Bei Bissen und Stichen, die ohne “chirurgische” Intervention auskommen, reicht Ledum als alleiniges Mittel aus. Bei einer Überzahl von Moskito- oder Bremsenstichen lindert es den Juckreiz und verhilft zu schnellerem Abklingen der Pusteln.
Wichtige Nebenbemerkung: Das homöopathische Mittel Ledum wurde erfolgreich als Vorbeugung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) eingesetzt, als es noch keine Impfung dagegen gab. Auch wenn in Büchern beeindruckende Fallbeispiele dazu zu finden sind, würde ich nicht raten, bei Bissen von Hunden, Katzen u.ä. auf eine Tetanus – Impfung zu verzichten. In ernsten Fällen ist selbstverständlich schulmedizinische Hilfe zu suchen. Diese kann und sollte durch Gaben von Ledum ergänzt werden. So darf man auf einen kürzeren Heilungsverlauf ohne große Komplikationen hoffen.
Natürlich wünsche ich euch und euren Hunden, dass ihr möglichst nicht von Insekten belästigt werdet. Frohe Sommertage!
Einen weiteren Artikel zur Verhinderung von Zecken und Kollegen findest du hier.
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